Geschrieben 1835, uraufgeführt erst 1902, hat Büchners analytisches und aufwühlendes Stück einen festen Platz auf den Spielplänen der Theater.

Ist es legitim, die eigenen gesellschaftspolitischen Vorstellungen anderen gewaltsam aufzuzwingen? Wann muss (Gesinnungs-)Terror mit Gegengewalt beantwortet werden? Wie soll man mit Fanatikern umgehen, die ihre Überzeugungen mit brutalen Mitteln durchzusetzen suchen? Die Fragen, die Georg Büchner in »Dantons Tod« aufwirft, sind leider zeitlos und höchst aktuell. Revolutionsführer Georg Danton ist in Büchners Drama fünf Jahre nach Beginn der sozialen Umwälzung in Frankreich müde des Tötens und möchte die Schreckensherrschaft beendet wissen. Für seinen Weggefährten Robespierre bleibt hingegen Gewalt das legitime Mittel zur Verwirklichung der politischen Ziele. Mit Gegnern wird nicht diskutiert, sie werden liquidiert, und wer nicht eindeutig für diese Ziele ist, wird zum Staatsfeind erklärt.

 

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