Stefan Waghubinger sollte eigentlich ein neues Kabarett Programm schreiben, mit dem er endlich die Welt erklärt … aber er kam nicht dazu, weil er noch seine Steuererklärung fertig machen musste. Das ganze Jahr über Unsinn gemacht und jetzt muss er ihn auch noch versteuern. Also macht er sie auf der Bühne, seine Steuererklärung. Ein Mann und eine Steuer. Ein Steuermann. Auf dieser Bühne stehen noch ein Tisch, eine Schreibtischlampe, ein Stuhl und auf dem Tisch liegen ein paar Papierstapel. Was nach dem Ende des Abends dabei herauskommt, ist kein einziges ausgefülltes Formular, dafür ein tiefschwarzer, bissiger und trotzdem irgendwie liebevoller Blick auf den Sinn und Unsinn des Lebens. So treiben ihn die Kästchen in den grünen Bögen von der Erinnerung an seine erste Liebe und an seine erste Lüge über apokalyptische Visionen über das jüngste Gericht – das erstaunlicherweise einer Steuerprüfung gleicht – bis hin zur Angst vor dem einen weißen Kästchen, das immer irgendwann auftaucht und bei dem man nicht wissen wird, was man hineinschreiben soll. Am Schluss bleibt nur eine Frage: Ist dieses Leben eine außergewöhnliche Belastung oder ist es außergewöhnlich schön?
Stefan Waghubinger ist Österreicher, lebt aber in Stuttgart. Geboren ist er am 01.10.1966 (an diesem Tag feiert er heute noch seinen Geburtstag) in Steyr in Österreich. Österreich kennt man ja weil Mozart dort her kommt und Hitler und eine lustige Sprache. Steyr ist nur bekannt für die Steiermark, die aber ganz woanders liegt und mit Steyr gar nichts zu tun hat. Aus Steyr kommen Mopeds, Waffen und Stefan. 1985, als es noch viel mehr Gott gab als heute, hat er Theologie studiert. Viel gelernt über den Himmel, die Hölle. Danach ging er noch ein paar Monate zum Militär um auch zu lernen wie man die Menschen dort hin bringt. Später wurde er noch Theaterpädagoge, weil man auch mal was ernsthaftes lernen muss. Seit 1997 schreibt er Kinderbücher, Cartoons und selten Postkarten aus dem Urlaub.
Mit seinem ersten Soloprogramm: „Langsam werd‘ ich ungemütlich“ war er bereits Gast im Schloss Schöningen. Dabei tut er so, als ob er früher gemütlich gewesen wäre, dabei war er nur langsam. Zum Glück ist er das immer noch, so bleibt genug Zeit um sich Fragen zu stellen wie: ob Leute die sich Schönheitsoperationen nicht leisten können, bald alt aussehen, ob man Terroristen zur Silvesterparty einladen darf, weil die so schön knallen und warum man nicht einfach alle Walfische rausfischt, damit der Meeresspiegel wieder sinkt.